Aktuelles
Der runde Geburtstag seines Direktors Udo Di Fabio gab dem Forschungskolleg einen Anlass zu feiern. Für ein zweitägiges Symposion unter der wissenschaftlichen Leitung von Frank Schorkopf und Gregor Kirchhof kamen im Festsaal der Universität Bonn knapp einhundert Gäste aus Wissenschaft, Justiz, Politik und Wirtschaft zusammen, denen "Der offene Staat in der Krise" zu denken gab. Einer Begrüßung durch den Rektor der Universität Bonn, Michael Hoch, und der Eröffnung des zweiten Tages durch den Präsidenten des Bundesverfassungsgerichts, Stephan Harbarth, folgten hochkarätige Referentinnen und Referenten. Juliane Kokott, Martin Nettesheim, Norbert Röttgen, Lars Feld, Andreas Rödder und Clemens Albrecht beleuchten Staat, Recht und Gesellschaft in ihrem oftmals krisenhaften Zusammenspiel. Die damit drängenden Aufgaben, normative Gesellschaftsgrundlagen im 21. Jahrhundert – ausgehend vom Menschenbild des Grundgesetzes – wissenschaftlich zu verstehen, zu formulieren und politisch zu verteidigen, führte Udo Di Fabio in seinem Schlusswort zusammen.
Die Vorträge des Symposions werden 2025 in der Schriftenreihe des Kollegs, den Beiträgen zu normativen Grundlagen der Gesellschaft, als Sammelband erscheinen.
Dieser Frage stellt sich Udo Di Fabio, Direktor des Forschungskollegs, im Interview mit Dagmar Rosenfeld für The Pioneer Briefing. Sie führt nach den Wahlen in den ostdeutschen Bundesländern, aber auch in Österreich, zur Erforschungen der Ursachen für die Verschiebungen im Parteiensystem einer "volatilen Gesellschaft". Wie steht es in dieser um die liberale Demokratie – und wie erscheinen vor diesem Hintergrund die diskutierten Pläne, ein Verbot der Alternative für Deutschland vor dem Bundesverfassungsgericht zu beantragen?
Das Gespräch kann hier gehört werden.
Sinn, Funktion und Grenzen von Nachhaltigkeits- und Complianceanforderungen an Unternehmen sind Gegenstand eines Beitrags von Udo Di Fabio zum Nachhaltigkeitsbericht der Investmentgesellschaft E3. In einer liberalen Gesellschaft erinnern solche Anforderungen an eine ethische Verantwortung, die – in Maßen – auch durch rechtliche Gebote gefördert werden kann. Entscheidend ist dabei liberales Augenmaß, das die Bedingungen wirtschaftlichen Erfolges, dessen Beitrag zum Gemeinwohl und auch die geopolitische Konstellation im Blick behält.
Der Beitrag ist hier lesbar.
Julian Dörr, Fellow des Forschungskollegs, erläutert im Gespräch mit Benedikt Schulz die Grundlagen, Eigenschaften und insbesondere die Ambivalenzen der politischen Ideologie des Silicon Valley. Schon die paradoxen Ursprünge des heute weltweit einflussreichen kalifornischen Innovationszentrums liegen zwischen staatlicher Förderung und liberaler Gegenkultur. Ihre Einheit finden sie in einer utopischen Zuversicht in die Macht der Technik. Diese ortstypische Technikgläubigkeit ist indes nicht politisch unschuldig. Neben der wohltätigen Unterstützung gesellschaftspolitisch progressiver Ziele durch zahlreiche der Tech-Multimilliardäre positionieren sich inzwischen andere Vertreter des Tals hinter Donald Trump. Ihr Handeln und seine Widersprüche beruhen auf einer einmaligen Mischung aus libertären, progressiven und kapitalistischen Werten.
Das Gespräch mit dem Deutschlandfunk ist hier hörbar (Minute 08:00–16:50). Grundlage der Analyse ist der in der Schriftenreihe des Kollegs erschienene Sammelband Made in California, dessen Kernthesen sich auch in einem Artikel für die Frankfurter Allgemeine Zeitung wiederfinden.
Unter dieser provokanten Überschrift wollen Tim Huyeng und Selin Schumacher auf die UN-Resolution zur Einführung eines Gedenktags für den Genozid im bosnischen Srebrenica Aufmerksam machen. Gedenken tendiert zum Scheitern und Gedenktage zur Enttäuschung. Den Hinterbliebenen hilft dieser globale Aufhänger für Empörung wenig; an alle anderen wird jedoch ausdrücklich die Anforderung gestellt, sich der Erinnerung zu verpflichten. Auf drei Ebenen führt die Resolution zu spezifischen Herausforderungen – und auf jeder einzelnen ist das Scheitern absehbar.
Der Beitrag ist auf dem Völkerrechtsblog in deutscher und englischer Sprache sowie auf dem ostBLOG lesbar.
Wie steht es um die Demokratie in Deutschland 75 Jahre nach Inkrafttreten des Grundgesetzes? Udo Di Fabio widmete sich dieser Gretchenfrage nach den normativen Grundlagen der offenen Gesellschaft auf Einladung der Bundesstadt Bonn und der Konrad Adenauer Stiftung. Grund zum Stolz auf das schwarz-rot-goldene Grundgesetz und die von ihm gestützte Kultur der Freiheit besteht ohne Frage. Hierin liegt aber auch die Quelle, die nötigen Kräfte für die Bewältigung der heutigen Herausforderungen der grundgesetzlichen Institutionen und Werteordnung in einer zunehmend volatilen Gesellschaft zu speisen.
Einen Bericht über die Rede hat die Konrad Adenauer Stiftung auf ihrer Website publiziert. Vertieft zu den Hintergründen hat sich die Berliner Politikwissenschaftlerin Julia Reuschenbach mit Udo Di Fabio im Podcast der Stiftung unterhalten.
Die Verkündung des Grundgesetzes für die Bundesrepublik Deutschland jährt sich am 23. Mai 2024 zum 75. Mal. Udo Di Fabio nimmt dies zum Anlass, die schwarz-rot-goldene Traditionslinie der freiheitlichen Demokratie nachzuzeichnen, die das Grundgesetz nach dem totalitären Abbruch der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft wieder eingeschlagen hat. Diese Linie führt auch in das 75. Jahr seiner Geltung: "Der freiheitliche Staat formt nicht den Menschen als Material seiner Zwecke, sondern er selbst lebt allein von der Urteils- und Tatkraft seiner Bürger." Die auf ihrem Willen gebaute Werteordnung des Grundgesetzes "ist das gleichheitsgerechte Versprechen auf den Raum zur Entfaltung der eigenen Persönlichkeit und des Respekts im Umgang miteinander. Diese Werteordnung bleibt allen technischen oder geopolitischen Zäsuren zum Trotz universell gültig, solange wir eine Kultur der Freiheit wollen und alltäglich leben."
Der Text ist im Rotary Magazin am 1. Mai 2024 erschienen.
Der eskalierte Nahostkonflikt hat eine Debatte über Antisemitismus und auch über die Haltung muslimischer Vertreter zum Judentum ausgelöst, etwa anlässlich der jüngsten Islamkonferenz. Susanne Schröter geht einen Schritt zurück in die Begriffs- und Ideengeschichte, um kulturell-religiöse Grundlagen eines christlichen wie eines islamistischen Antijudaismus aufzuzeigen. Gleichzeitig betont sie, dass sachliche Kritik am Islamismus ohne Islamophobie und Kritik an der israelischen Regierung ohne Antisemitismus möglich sind und sein müssen – gerade im universitären Raum. Nicht zuletzt muss der Westen lernen, die eigene Hybris auch eines negativen Selbstbildes abzulegen.
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Im Gespräch mit Alexander Kähler sieht der Direktor des Forschungskollegs normative Gesellschaftsgrundlagen, Udo Di Fabio, das Grundgesetz auf der Höhe der Zeit. Dennoch stellen die Themen Klimaschutz, Transformation der Wirtschaft, Migration und Extremismus Herausforderungen für die freiheitlich-demokratische Ordnung dar. Ein Widerstandsrecht begründen sie nicht, solange die Demokratie auf eine politische Kultur der Anerkennung von Verfahren und auf die Legimität ihrer Ergebnisse bauen kann. Wo diese Bedingungen erodieren, gilt es wachsam zu sein und die Verfassung – auch in europäischer Perspektive – zu verteidigen.
Das Gespräch ist im phoenix-Kanal bei YouTube verfügbar.
Gunnar Folke Schupperts neues Buch handelt Über Herrschaft und erscheint unter diesem Titel als Band 13 der Schriftenreihe des Forschungkollegs, der Beiträge zu normativen Grundlagen der Gesellschaft (BnGG). Der Autor knüpft damit an die Grundlagenschrift Herrschaft und Gesellschaft (BnGG 1), mit der Udo Di Fabio den Forschungsansatz des Kollegs ausgebreitet hat. Schuppert präsentiert nun ebenso einen multidisziplinären Zugriff auf das Phänomen politischer Herrschaft. Im Vordergrund stehen dabei historische, soziologische, juristische und politikwissenschaftliche Perspektiven, jeweils veranschaulicht an bestimmten Herrschaftsepochen und Herrschaftspersönlichkeiten.
Der provokante Titel der Dissertation von Sebastian Hartwig, die als Band 12 der Beiträge zu normativen Grundlagen der Gesellschaft (BnGG) erscheint, weist auf einen Grundkonflikt der Grundnorm westlicher Rechtsordnungen. Die Menschenwürde als Fundierung subjektiver Rechte und Zielorientierung aller Politik platziert einen zentralen Topos moderner, liberaler Verfassungsstaatlichkeit an der Schnittstelle zwischen Recht und Ethik. Mit Blick auf die Rechtsordnung der Vereinigten Staaten erkennt Hartwig hier keinesfalls die aus bundesrepublikanischer Sicht vermutete Leerstelle, wie sich in der Rekonstruktion des Diskurses um die Würde seit der nordamerikanischen Revolution zeigt. Die ideen- und rechtsgeschichtliche Studie schließt damit eine (Wahrnehmungs-)Lücke und kann so nicht zuletzt der Rechtsvergleichung zuarbeiten.
Udo Di Fabio beschreibt in einem Beitrag für die F.A.Z. die verfassungsrechtlichen, insbesondere die verfassungsgerichtlichen Herausforderungen der politisch umstrittenen Reform des Bundestagswahlrechts. Offene Fragen stellen sich nicht nur mit Blick auf die ausgebliebene Befriedung des langjährigen Diskurses, der wohl in Karlsruhe fortgesetzt werden wird, oder bezüglich rechtstechnischer Detailfragen. Im Maschinenraum der Macht geht es nicht zuletzt um die Spannungen zwischen Mehrheit und Minderheit, demokratischer und Richtermacht.
Der Beitrag ist abgedruckt in der Frankfurter Allgemeinen Zeitung v. 17. Mai 2023, Nr. 114, S. 7 sowie online auf den Seiten der Zeitung lesbar (Paywall).
Eva Ricarda Lautschs Dissertation ist als Band 11 der Schriftenreihe des Forschungskollegs Beiträge zu normativen Grundlagen der Gesellschaft (BnGG) erschienen. Mit der "Integration durch Recht" nimmt sie einen zentralen Topos der rechts- und politiktheoretischen Diskussion um internationale und supranationale Herrschaft in den Blick. Die Arbeit untersucht das Verhältnis von Politik und Recht, daraus entstehende Legitimitätsfragen und deren narrative Einkleidung insbesondere in der Europäischen Union, schließlich die Bedingungen und auch Grenzen der Leistungen des Rechts für politische Gemeinschaftsbildung.
Die Konrad-Adenauer-Stiftung und die Friedrich-Naumann-Stiftung haben den hundertjährigen Abstand zur Bewährungsprobe der Weimarer Republik zum Anlass genommen, nach Lehren für die Gegenwart zu fragen. Professor Udo Di Fabio richtete in seiner Keynote zur Konferenz die Aufmerksamkeit auf die Zivilgesellschaft. Sie bleibt der zentrale Faktor für die Selbstbehauptung von Freiheit und Pluralismus. Im Angesicht innerer wie äußerer Anfeindungen bildet ein dort verankertes, lebendiges republikanisches Ethos auch heute die entscheidende Bedingung innerer Erneuerung der liberalen Demokratien.
Einen Bericht über die gesamte Konferenz und die anschließende Podiumsdiskussion stellt die Konrad-Adenauer-Stiftung auf ihrer Website zur Verfügung.
Wo liegt der Westen? Dass es dabei (heute) nicht um eine geographische, sondern vielmehr um eine normative Verortung geht, ist noch keine Antwort. Eine solche versucht Udo Di Fabio, Direktor des Forschungskollegs, im Gespräch mit der Politikwissenschaftlern Ulrike Ackermann. Auf Einladung der Frankfurter Bürgerstiftung diskutierten beide am 30. November 2022 in Frankfurt am Main die Leistungsfähigkeit des westlichen Wertesystems individueller Freiheit und demokratischer Selbstbestimmung in Zeiten seiner international wachsenden Bedrängnis. Dabei wird deutlich, dass die "systemischen Rivalen" des Westens keinerlei ähnlich attraktive oder auch nur vergleichbar leistungsfähige Angebote auf dem Markt der Gesellschaftsmodelle machen.
Der Mitschnitt des Gesprächs ist auf der Website der Frankfurter Bürgerstiftung zu sehen.
Das Gespräch wurde außerdem im Radioprogramm "hr2 Kultur" des Hessischen Rundfunks gesendet.
Auch die Frankfurter Allgemeine Zeitung bringt eine Zusammenfassung in ihrer Online-Ausgabe vom 6. Dezember 2022.
Zum 9. November 2022, dem historischen "Schicksalstag der Deutschen", hat der Direktor des Forschungskollegs Udo Di Fabio die Bedeutung der Demokratie in den Mittelpunkt eines Vortrages an der Rheinischen Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn gestellt. Als Auftakt der Reihe "Demokratie lebt vom Mitmachen", die gemeinsam mit dem Internationalen Demokratiepreis Bonn e. V. veranstaltet wird, sensibilisiert der Rückblick in die Geschichte sowohl für den Wert als auch für das Wagnis kollektiver Selbstbestimmung. Er erhellt angesichts heutiger Herausforderungen, was mit dieser prekären Errungenschaft auf dem Spiel steht: Die Würde des Menschen, individuelle und kollektive Freiheit erfordern stetigen Einsatz aller, um die normativen Grundlagen des Gemeinwesens auch in den gesellschaftlichen und geopolitischen Konstellationen des 21. Jahrhunderts zu erhalten.
Der Vortrag ist als Mitschnitt verfügbar im YouTube-Kanal der Universität Bonn.
Lino Munaretto untersucht in Band 10 der Schriftenreihe des Forschungskollegs Beiträge zu normativen Grundlagen der Gesellschaft (BnGG) den "Vorbehalt des Möglichen" als grundlegende verfassungsrechtliche Kategorie. Diese verweist nicht nur auf die faktischen Grundlagen, Bedingheiten und Begrenzungen des nach der Verfassung gebotenen staatlichen Handelns, sondern führt auch zu damit verbundenen Fragen der Verteilungsgerechtigkeit und schließlich zur Frage, wer über die Zuweisung und Nutzung knapper (Rechts-)Güter und die für ihre Verwirklichung notwendigen Ressourcen entscheidet. Das öffentliche Recht erlangt demnach nur in "begrenzten Möglichkeitsräumen" effektive Geltung.
In einem Beitrag zur "Ordnung der Wirtschaft" setzen sich Julian Dörr und Olaf Kowalski vom Forschungskolleg mit der politischen Ideologie des Silicon Valley auseinander. Die Ideenwelt der Unternehmer des weltbekannten kalifornischen Tals hat eine enorme Ausstrahlungskraft auf die Weltgesellschaft und übt einen prägenden Einfluss auf das Verständnis und die Zielrichtung der Digitalisierung aus. Gleichzeitig bedeutet das Denken aus Kalifornien damit eine spezifische Herausforderung für die Akteure hergebrachter politischer Ordnungen, die sich neuartigen Ansprüchen auf Gestaltung des Gemeinwohls ausgesetzt sehen. Der Beitrag nimmt mit Blick auf die aktuellen Bestrebungen der Europäischen Union zur Regulierung der Digitalwirtschaft Bezug auf die ausgearbeiteten Thesen im Sammelband Made in California, der in der Schriftenreihe des Kollegs erschienen ist.
Der Beitrag ist abgedruckt in der Frankfurter Allgemeinen Zeitung v. 2. September 2022, Nr. 204, S. 16 sowie online auf den Seiten der Zeitung lesbar (Paywall).
Die Selbstbehauptung Europas steht im Mittelpunkt der Beiträge zu Band 9 der Schriftenreihe des Forschungskollegs, den Beiträgen zu normativen Grundlagen der Gesellschaft. Grundlagenfragen stellen sich im Hinblick auf die Europäische Union, ihre politischen Herausforderungen und rechtlichen Lösungsmöglichkeiten sowie deren Grenzen, gerade in Zeiten der Krisen und Wendepunkte. Den Weg in eine erfolgreiche Zukunft für die Union und die Mitgliedstaaten ebnet allein die Vergewisserung grundlegender gemeinsamer Werte und Interessen – die Rekonstruktion der normativen Idee der Rechtsgemeinschaft, die es allen voran zu behaupten gilt.
Der vom Direktor des Kollegs, Professor Udo Di Fabio, herausgebene Band vereint die Gedanken von Rechts- und Geschichtswissenschaftlern, die auf einem Kolloquium des Forschungskollegs im Jahr 2019 ausgetauscht wurden.
Band 8 der Schriftenreihe des Forschungskollegs Beiträge zu normativen Grundlagen der Gesellschaft (BnGG) ist erschienen. In Zeiten der Digitalisierung der öffentlichen Hand leitet Dorothea Mund aus den Grundrechten, aber auch aus staatsorganisationsrechtlichen Vorgaben des Grundgesetzes das titelgebende Recht des Einzelnen auf menschliche Entscheidung ab. Dieses Recht zieht der technischen Erzeugung von Verwaltungsentscheidungen einerseits rechtliche Grenzen. Andererseits erlaubt es die Entwicklung einer Dogmatik und zeigt, wie weit die Automation im Bereich der Verwaltung gehen darf.
Putins Krieg gegen die Ukraine stellt die europäischen Nationen vor fundamentale Herausforderungen. Wenn die westlichen Demokratien sich angesichts offener militärischer Aggression behaupten wollen, müssen sie das Konzept der Nachhaltigkeit von der ökologischen Thematik, in der es eminent wichtig bleibt, auf machtpolitische Zusammenhänge ausdehnen. Udo Di Fabio, Direktor des Forschungskollegs, entwickelt diese These in einem Beitrag für die Seite "Die Gegenwart" der Frankfurter Allgemeinen Zeitung (Ausgabe Nr. 67 v. 21. März 2022, S. 7).
Der Beitrag ist auch auf der Website der Zeitung lesbar.
Was steht in dem Geschichtsbuch, in das Wladimir Putin sich einschreiben will? Der russische Überfall auf die Ukraine gibt für den Historiker Andreas Rose einmal mehr ein Beispiel der Formel scheiternder Imperien: Aggressive Expansion nach außen und autoritäre Konsolidierung nach innen führen vom 18. mitten in das 21. Jahrhundert, in dem die Ukraine Freiheit und Demokratie verteidigt.
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Gregor Kirchhof, Fellow des Forschungskollegs, Andreas Rödder und Daniel S. Hamilton stellen in dem von ihnen herausgegebenen Sammelband die Frage: Stehen die Europäische Union und die westliche Welt vor einer Zeitenwende? Dieser Frage gehen gleich 18 Autoren aus mehreren Mitgliedstaaten nach. In solch vielfältigen Perspektiven entstehen pointierte Analysen der Herausforderungen, Probleme und Chancen der EU im geopolitischen Wettstreit mit Blick auf die USA, Russland und China, aber auch auf die Covid-19-Pandemie oder den Euro. Illustrationen von Greser & Lenz begleiten die Texte.
Der Band erscheint zeitgleich in englischer Sprache unter dem Titel "Paradigm Lost? The European Union and the Challenges of a New World". Die Übersetzung wurde durch das Forschungskolleg normative Gesellschaftsgrundlagen gefördert.
Beide Bände sind auch per Open Access verfügbar (deutsch/englisch).
Aspekte und Probleme einer politischen Ideologie des Silicon Valley sind Thema eines neuen Sammelbandes in der Schriftenreihe des Forschungskollegs (Beiträge zu normativen Grundlagen der Gesellschaft, BnGG, Bd. 7). Herausgegeben von Udo Di Fabio, Julian Dörr und Olaf Kowalski, beschäftigen sich darin zehn Autorinnen und Autoren mit der Gedankenwelt der großen Digitalkonzerne, den von ihnen lancierten und geförderten Projekten und deren Auswirkungen auf Wirtschaft, Recht und Politik. Von der literaturwissenschaftlichen Analyse über die ordnungspolitische Reflektion bis hin zur Vorausschau auf kommende regulatorische Herausforderungen der Digitalisierung zeigt der interdisziplinäre Spiegel neue Ansichten des weltweiten Phänomens Made in California.
Die politischen Herausforderungen in Europa und die rechtlichen, institutionellen und gesellschaftlichen Möglichkeiten ihrer Lösung gaben den Anlass für einen interdisziplinären Workshop vom 27. bis zum 29. Oktober 2021 im rheinischen Ingelheim. Unter der Leitung von Andreas Rödder, Professor für Zeitgeschichte an der Johannes Gutenberg Universität Mainz, und Gregor Kirchhof, Fellow des Forschungskollegs und Professor für Öffentliches Recht an der Universität Augsburg, diskutierten zahlreiche namhafte Wissenschafterinnen und Wissenschaftler, Vertreter der europäischen Institutionen sowie der Wirtschaft und Zivilgesellschaft unter anderem über den Green New Deal, Next Generation EU und die geostrategische Ausrichtung der Union. Der Workshop wurde veranstaltet im Rahmen der Mainz History Talks des Gutenberg International Conference Center (GICC) in Zusammenarbeit mit dem Forschungskolleg normative Gesellschaftsgrundlagen (FnG).
Auf dem Foto von links: Prof. Dr. Gregor Kirchhof, LL.M. (Fellow des FnG), Prof. Dr. Dr. Udo Di Fabio (Direktor des FnG), Tim Huyeng und Nam Nguyen (Wissenschaftliche Mitarbeiter am FnG). Bild: Prof. Dr. Sven Simon.
Als Teil einer "Coronabilanz" untersucht Udo Di Fabio, Direktor des Forschungskollegs, weit über die Pandemie hinausreichende Tendenzen der modernen Gesellschaft, die nicht allein durch das Virus bedingt, durch dieses aber wie unter einem Mikroskop vergrößert wurden. Fragen der Lenkung von Wirtschaft und Gesellschaft, der Kraft und Grenzen von Grundrechten, Verfassungsorganen, Gerichten und auch der Wissenschaft, die andauernde Herausforderung des Klimawandels sowie die Bedeutung von Leben und Tod: Die Anworten, die demokratische Politik und öffentlicher Diskurs in der Pandemie gegeben haben, lassen das Selbstbild einer Gesellschaft und womöglich ein Bild ihrer Zukunft erkennen.
Weitere Informationen finden sich beim Verlag C.H. Beck.
Udo Di Fabio diskutierte zudem zentrale Thesen des Buches im Westdeutschen Rundfunk sowie im Deutschlandfunk Kultur.
Das Am Ende des Buches abgedruckte Gespräch mit Armin Nassehi wurde als Folge 9 des Podcasts "Auf den Grund!" gesendet.
Thema der Dissertation von Friederike Kunzendorf "Gelenkter Wille", erschienen in der Schriftenreihe des Forschungskollegs Beiträge zu normativen Grundlagen der Gesellschaft (BnGG), ist das "Nudging": Wenn der Staat nicht mehr offen durch staatliche Ge- und Verbote agiert, sondern durch sogenannte Nudges den Bürger kaum wahrnehmbar in seinem Willen beeinflusst, stellt sich die Frage, inwiefern dieses Konzept mit der Vorstellung des Grundgesetzes vom selbstbestimmt, autonom handelnden Menschen als Leitidee vereinbar ist.
Das Dickicht der Debatte um Notwendigkeit und Bedingungen, um Grenzen und Irrtümer der Integration islamisch geprägter Lebenswelten durchkämmt Hatem Elliesie, Jurist und Ethnologe am Max-Planck-Institut in Halle. Nur Differenzierung hilft, im Spannungsfeld zwischen religiöser Entfaltungsfreiheit und staatlicher Lenkung die Menschen muslimischen Glaubens selbst nicht aus dem Blick zu verlieren. Ein wesentliches Mittel hierfür ist: Bildung.
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Im Interview für das Format corona nachgehakt bei Phoenix beschreibt Udo Di Fabio, Direktor des Forschungskollegs, die verfassungsrechtlichen Maßstäbe für staatliches Handeln im Verlauf der Pandemie. Wo setzen jene diesem Grenzen? Und auf welche nahe und fernere Zukunft verweisen die verfassungsrechtlichen Lehren der Pandemie, beispielsweise mit Blick auf den Klimawandel?
Das Interview ist verfügbar auf YouTube.
Im Interview mit der Frankfurter Allgemeinen Zeitung (v. 26.4.2021, Nr. 96, S. 17) bedenkt Udo Di Fabio, Direktor des Forschungskollegs, die Lage der Sozialen Marktwirtschaft. Herausforderungen für diese normative Grundordnung der Wirtschaft stellen nicht nur die arbeitsmarkt- und fiskalpolitischen Verwerfungen der Pandemie, sondern auch auch die geforderte Transformation der Wirtschaft zur Bewältigung des Klimawandels und insbesondere das global konkurrierende "Modell Chinas". Wie steht es angesichts dessen um Leistungsfähigkeit und Legitimität der "Wirtschaft für den Menschen" (Alexander Rüstow)?
Das Interview ist auch auf der Website der Zeitung lesbar.
Die ethische Debatte über den digitalen Fortschritt hat sich in ihren zentralen Diskursen entfernt von dystopischen Science-Fiction Szenarien und sich stärker der konkreten Praxis im Leben mit den neuen Technologien zugewandt. Was Pflegeroboter leisten sollen, Legal Tech für die Rechtssprechung bedeutet und wie man Datensets "gerechter" macht, sind die aktuellen Fragen an den Wirtschaftsethiker Christoph Lütge.
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Für Mimoza Beciri, Doktorandin am Forschungskolleg normative Gesellschaftsgrundlagen, ist die sog. informelle Paralleljustiz eine (informelle) Form der privaten Gerichtsbarkeit, die den Rechtsstaat und seine Institutionen vor besondere Herausforderungen stellt. Inwieweit muss der Staat nichtstaatliche Äquivalente zur staatlichen Gerichtsbarkeit dulden?
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In einem Beitrag für die Convoco Edition 2021 skizziert Udo Di Fabio die geopolitische Tektonik des Politischen zwischen Staat und Gesellschaft, zwischen nationalen und internationalen Räumen, zwischen Westen und Osten. Der Blick in die Zukunft enthüllt ein bereits heute deutlich verschobenes Paradigma der Erosion (völker-)rechtlicher, aber auch kultureller, letztlich politischer Institutionen, und zeigt deren bleibenden Wert für das Projekt einer "Selbstbehauptung" des Westens auf.
Der Text ist auch auf der Website des Kollegs verfügbar in einer deutschen sowie in einer englischsprachigen Fassung. Der Band ist beim Wallstein Verlag zu erwerben.
Das Corona-Virus infiziert auch die Gesellschaft und setzt ihre ausdifferenzierten Systeme unter Stress – nicht zuletzt die Wissenschaft. Welche Immunreaktion zeigt das Wissenschaftssystem auf die Anforderungen der politischen Öffentlichkeit, die oftmals Sehnsüchte nach Eindeutigkeit weckt? Der Systemtheoretiker Armin Nassehi weist auf den Eigensinn der Gesellschaft und auf eine unentrinnbare Paradoxie: Liberale Ordnungen leisten Steuerungsambitionen faktischen wie normativen Widerstand. Setzt sich in der Pandemie dennoch eine Entdifferenzierungssehnsucht durch?
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"Auf den Grund!" führt diesmal im philosophischen Gespräch an Grenzen – des Lebens, des Sterbens, des Rechts in Zeiten der Pandemie. Die neuzeitliche Tendenz einer gesellschaftlichen Verdrängung des Todes sieht sich durch die neue Alltäglichkeit des Sterbens auch mit einer "psychischen Katastrophe" konfrontiert, die zu Ratlosigkeit führt und jedenfalls im Recht keine letzten Antworten findet. Sind wir in der Pandemie noch bei Trost? "In der Literatur darf man getrost ratlos sein", meint Thea Dorn, die in der Kunst "einen der verträglichsten Orte für Wut" findet und in ihrem neuen Buch bei den antiken Stoikern nach Rat für eine womöglich alterweise Gesellschaft fragt.
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Was ist die richtige Strategie im Umgang mit der Corona-Pandemie? Ethische Dilemmata stellen sich allerorts: Bei der Zulassung und Verteilung von Impfstoffen, bei der Reihenfolge sowie angesichts von Widerständen gegen Impfungen, in Triage-Situationen und in gesamtgesellschaftlichen Abwägungsprozessen zwischen Offenheit und Geschlossenheit. Auf solche medizinischen, ökonomischen, politischen und verfassungsrechtlichen Probleme lässt sich durch ethische Erwägungen verschiedentlich reagieren, wie die Medizinethikerin Christiane Woopen betont. Die Pandemie formuliert mit dieser – nicht zuletzt: politischen – Komplexität aus einer institutionellen Perspektive, die das Verhältnis von Individuum und Gemeinschaft in der Werteordnung des Grundgesetzes in den Blick nimmt, einen normativen Stresstest für die Gesellschaft.
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Corona-Krise und Systemwettbewerb, Formenwandel bürgerlichen Engagements und Diskurse über Diskursgrenzen: Angesichts solcher Phänomene blickt Professor Udo Di Fabio auf die Zukunft der Demokratie, auf ihre jetzigen und zukünftigen Herausforderungen ebenso wie auf ihre Funktionsbedingungen, die Antworten auf ihre Zukunftsfähigkeit geben. Das "westliche" Demokratiemodell folgt entschieden dem Leitbild des Pluralismus einer offenen Gesellschaft, die nur Hand in Hand mit dem Rechtsstaat gesichert werden kann – und mit einer gewissen Gelassenheit in der Debatte, die nicht zur Nachsicht wird, sondern das Selbstbewusstsein zur normativen Selbstbehauptung nach innen und außen aufbringt.
Der Vortrag vor der Polytechnischen Gesellschaft in Frankfurt am Main ist hörbar in der Reihe "Hörsaal" bei Deutschlandfunk Nova und auch mit einer weiterführenden Fragerunde als Video auf YouTube verfügbar.
In einem Beitrag für die Silvesterausgabe der Frankfurter Allgemeinen Zeitung bilanziert der Direktor des Forschungskollegs, Professor Udo Di Fabio, die politischen, wirtschaftlichen und verfassungsrechtlichen Verwerfungen der Corona-Pandemie. Er wagt zugleich einen Ausblick auf weitere tiefgreifende Transformationen, die der Klimawandel allen gesellschaftlichen Systemen und, vor allem: den Menschen abverlangt. Eine Verbindung zwischen beiden Momenten sollte allerdings nur mit Vorsicht gezogen werden – politische Steuerung kommt nicht ohne eigene Gefahren.
Der Beitrag ist auch in der Internetausgabe der Zeitung lesbar.
Das Klima, die Wirtschaft und das Recht bilden globale Systeme in der einen Weltgesellschaft. So gibt die Klage eines peruanischen Bauern gegen ein deutsches Energieunternehmen Anlass, im juristischen Gespräch mit Gerhard Wagner Wandlungen im Recht auf den Grund zu gehen: Klimaschäden, Kausalitäts- und Zurechnungsfragen werden verhandelt und führen zu Grenzverschiebungen in der Gewaltenteilung zwischen Gerichten und Gesetzgeber, zwischen Staat und Gesellschaft, die etwa auch die großen Digitalkonzerne berühren. Es ergibt sich eine dialektische Einsicht: Mit großer Verantwortung geht große Macht einher.
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Welches Menschenbild und welche Rationalitäten treiben die politische Ökonomie, welchen Ordnungsrahmen benötigt sie? Lars Feld, "Wirtschaftsweiser" und Direktor des Freiburger Walter Eucken Instituts, vermisst die großen wirtschaftspolitischen Debatten um steigende Staatsverschuldung und Rettungspakete, um die Disruptionen der Geldordnung und des Bankensystems, die Kryptowährungen und Bargeldabschaffung in Aussicht stellen, um den Klimawandel, Kohleausstieg und den "Green Deal".
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"Der Intellektuelle ernährt sich von Illusionslosigkeit" – welche Kost bereitet ihm die Religion? Auf den Spuren von Max Weber, Hans Blumenberg, Karl Jaspers und anderen problematisiert Peter Sloterdijk ein anhaltendes, nur der Form nach säkularisiertes Bedürfnis nach religiösem Sinnüberschuss, das sich auch heute noch politisch und gesellschaftlich machtvoll artikulieren kann. Philosophische Aufklärung der Begriffe heißt dann, sich "politisch und existenziell der zweiten Meinung auszusetzen", und so auch in der säkularisierten Lebenswelt Vorurteile – nicht zuletzt deren eigene – nach allen Seiten aufzudecken.
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Im Gespräch mit Petra Bahr, Regionalbischöfin der Evangelisch-Lutherischen Landeskirche Hannover, stellt sich die so alte wie aktuelle Frage nach dem Verhältnis von Glauben und Wissen. "Sperrige" Begriffe wie Gott, Geheimnis und Leben bieten interdisziplinäre Herausforderungen, wenn rationalistische Paradigmen auf religiöse Kommunikation treffen. Dann wird deutlich, etwa auch im Fall der Menschenwürde und den Ansprüchen eines "Transhumanismus", dass transzendente Residuen in der säkularen Gesellschaft nicht vorschnell außer Acht gelassen werden sollten: "Der Mensch ist immer mehr als das, was er über sich selbst sagen kann und sogar mehr als das, was er über sich selber weiß."
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In einem grundlegenden Beitrag für die JuristenZeitung kritisiert Professor Udo Di Fabio "Metamorphosen der Zurechnung" (JZ 75 [2020], S. 1073-1079): "[...] gegenwärtig ist ein Trend zu beobachten, der das System der Zurechnung von Handlungsfreiheit auf Schäden an Rechtsgütern kategorial herausfordert." Dem Verfassungsrecht, insbesondere den ersten drei Artikeln des Grundgesetzes, unterliegt "als unverrückbarer Ausgangspunkt ein Menschenbild, das Handlungsfähigkeit mit Rechtssubjektivität und der Möglichkeit von Schuld verbindet. [...] Der Zurechnungsgrund liegt in der vernunftbasierten Freiheit." Mit Blick auf Lieferkettenverantwortung, Klimahaftung, Unternehmensstrafrecht und andere beispielhafte "Tendenzen eines sozialtechnisch inspirierten Steuerungsbemühens [...] sind jedoch Zweifel erlaubt, ob der Einzelne mit seinem Urteilsvermögen und seiner Handlungsfreiheit noch im Mittelpunkt der Rechtsordnung steht."
Der Beitrag ist abrufbar auf der Seite des Verlages Mohr Siebeck (ggf. kostenpflichtig).
"Auf den Grund!" geht es diesmal mit dem Bonner Virologen Hendrik Streeck. In der Corona-Pandemie 2020 werden die Anforderungen an die Wissenschaft von Seiten der Politik wie der Öffentlichkeit deutlich artikuliert. Am Beispiel der Virologie geht es um die Funktions- und Kommunikationsbedingungen wissenschaftlicher Arbeit unter Unsicherheit, um Korrekturen vorläufiger Erkenntnisse, politische und gesellschaftliche Erwartungshaltungen und die daraus resultierende Verantwortung.
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Zu Gast in der ersten Folge des FnG-Podcasts "Auf den Grund!" ist der Bonner Ordinarius für Soziologie, Clemens Albrecht, um rund um die US-Wahl 2020 die Lage von Demokratie und Gesellschaft in Amerika zu betrachten. Welche Unterschiede bestehen zwischen demokratischen Kulturen, wie äußern sich diese im Gefüge politischer Organisation, gesellschaftlicher Institutionen und alltäglicher Diskussions- und Streitkultur?
Hören Sie die neue Folge auf der Seite des Kollegs oder auf Spotify, Apple Podcasts, Google Podcasts, Amazon Music und Deezer.
Das Forschungskolleg normative Gesellschaftsgrundlagen geht mit einem Podcast auf Sendung und aktuellen Debatten "Auf den Grund!". Direktor und Gastgeber Professor Udo Di Fabio lädt renommierte Vertreter verschiedener Disziplinen wie auch den wissenschaftlichen Nachwuchs zur "Wissenschaft im Gespräch". Aktuelle Anlässe führen zu Themen im Forschungsfeld des Kollegs – und zur Analyse von Trends, zur Frage nach ihren tieferen Gründen und womöglich zu verdeckten Brüchen im Gefüge der Gegenwart.
Eine Vorstellung des Podcasts sowie die einzelnen Folgen finden Sie auf dieser Seite. Die Sendungen sind zudem hörbar über Spotify, Apple Podcasts, Amazon Music und Deezer.
Professor Frank Schorkopf, Co-Direktor des Forschungskollegs, formuliert in seinem Beitrag zu den 55. Essener Gesprächen zum Thema Staat und Kirche eine spezifisch institutionenanalytische Perspektive. Er verdeutlicht am Beispiel des Staatskirchenrechts das spannungsreiche Verhältnis zwischen den europarechtlichen Prämissen funktionaler Einheit, wie sie die Rechtsprechung des Europäischen Gerichtshof leiten, und dem autonomen Bestandsinteresse kulturell verfestigter Institutionen, hier der Religionsgemeinschaften und ihrer staatskirchenrechtlich fundierten Autonomie. Der Beitrag zeigt den spezifischen Ertrag interdisziplinär offener Analysen auf Grundlage einer Institutionentheorie, die Fragen der (Europa-)Rechtswissenschaft in die Sozialwissenschaften hinein öffnet. Der Band "Institutionen unter Druck. Europarechtliche Überformung des Staatskirchenrechts?" ist im Aschendorff Verlag in Münster erschienen.
Ein neuer Podcast informiert über die Grundlagen der Europäischen Integration aus der Perspektive einer Verfassungsgeschichte. Professor Frank Schorkopf, Co-Direktor des Forschungskollegs, geht den politischen Weichenstellungen auf den Spuren der maßgeblichen Protagonisten nach, lässt diese zu Wort kommen und stellt die historischen Schritte zu "einer immer engeren Union der Völker Europas" in ihren rechtsgeschichtlichen Kontext. Die Folgen des Podcasts sind auf zahlreichen Plattformen hörbar – näheres auf den Seiten der Abteilung Europarecht der Universität Göttingen.
Mit einem Beitrag in der Rubrik "Die Gegenwart" der Frankfurter Allgemeinen Zeitung zeichnet Professor Udo Di Fabio die aktuellen Konflikte in der Europäischen Verfassungsstruktur nach. Er plädiert für ein balanciertes Europa, das sich auf die Komplexität der politischen und rechtlichen Herausforderungen in rationalem Dialog einlässt. Der Beitrag ist auf der Seite der Zeitung lesbar und auch als Podcast verfügbar.
Professor Udo Di Fabio legt in der Reihe des Grundlagenkreises der Vereinigung der Deutschen Staatsrechtslehrer (Fundamenta Juris Publici) eine institutionelle Analyse des neuzeitlichen Rechts- bzw. Verfassungsstaates, seiner normativen und funktionellen Besonderheiten und Gefährdungen vor, die dem Ansatz des Forschungskollegs verpfichtet ist. Die Erprobung dieses Konzeptes und ihre Ergebnisse werden kommentiert von Karl-Heinz Ladeur sowie Christoph Möllers. Weitere Informationen auf den Seiten des Verlages Mohr Siebeck.
Das Forschungskolleg hat am 30.9. und 1.10.2019 einen interdisziplinären Workshop zur "Selbstbehauptung Europas" veranstaltet. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus Rechtswissenschaft, Soziologie und Geschichtswissenschaft diskutierten auf Grundlage von Impulsreferaten intensiv über verschiedene Probleme, deren Wahrnehmungen und Lösungshorizonte in der Europäischen Union und darüber hinaus. Neben grundlegenden Fragen demokratischer und liberaler politischer Ordnung im 21. Jahrhundert, deren auch geopolitischen Herausforderungen, den Figuren und Akteuren eines europäischen Konstitutionalismus ging es ebenso um die Rolle der Wirtschaft und Wirtschaftspolitik wie um europäische Sozialmodelle und Wohlfahrtsstaatlichkeit. Die Ergebnisse des Workshops werden als Tagungsband in der Schriftenreihe des Kollegs veröffentlicht.
Professor Udo Di Fabio, Direktor des Forschungskollegs, diskutiert in den "Kulturfragen" des Deutschlandfunks die anlässlich aktueller Entwicklungen und Debatten zunehmend in den Blick geratenen soziokulturellen und normativen Grundlagen der Demokratie und ihren Wandel. Das Gespräch mit Michael Köhler kann hier nachgehört werden.
In den Beiträgen zu normativen Grundlagen der Gesellschaft (BnGG), der Schriftenreihe des Forschungskollegs, ist der Band "Nudging. Verfassungsrechtliche Maßstäbe für das hoheitliche Einwirken auf die innere Autonomie des Bürgers" von Stephan Gerg erschienen, der sich mit einer besonderen und viel diskutierten Form hoheitlicher Steuerung auseinandersetzt. Für Näheres siehe die Seite des Verlages Mohr Siebeck.
Der Direktor des Forschungskollegs, Professor Udo Di Fabio, unternimmt in zwei Debattenbeiträgen eine Charakterisierung der derzeitigen Lage und Zukunft westlicher Demokratien und der Europäischen Union. Mit dem Begriff der Selbstbehauptung kann den vielfältigen thematischen und populistischen Herausforderungen auch ein positives Moment der Bewährung abgerungen werden, das einen Ausweg aus dem Krisendiskurs aufzeigt.
Die Beiträge sind auf den Seiten der Frankfurter Allgemeinen Zeitung sowie der Neuen Zürcher Zeitung lesbar.
Prof. Dr. Frank Schorkopf and Dr. Julian Dörr, both Fellows at the FnG, as well as Prof. Dr. Nils Goldschmidt have compiled the interdisciplinary volume "Share Economy", which deals with economical, historical, juridical and ethical issues regarding the economy of sharing.
For more information, please visit the website of the publisher Mohr Siebeck.
Udo Di Fabio provides an analysis of the "Weimar" Society, it's (constitutional) politics and its downfall. It goes beyond a historic and comparative examination of the Weimar Republic’s constitution, studying among others the role of the people in public office, the Reichswehr and the Press. With regard to the societal foundations of liberal and constitutional democracies, insights are gained into the timeless preconditions of their functioning which offer orientation for contemporary problems as well.
Prof. Di Fabio gives a summary of the book in this interview on YouTube (in German).
The series "contributions to the Normative Foundations of Society" (BnGG) is launched with four volumes:
BnGG 1 – Prof. Dr. Dr. Udo Di Fabio: "Herrschaft und Gesellschaft/Authority and Society" The first book of the series outlines the principal research approach of an interdisciplinary, normative analysis of institutions. From the perspective of system theory, it scrutinizes informal elements of authority which unfold in various interactions of social systems.
BnGG 2 – Klaus Thomalla: "Herrschaft des Gesetzes, nicht des Menschen/Rule of Law, not of Man " (awarded with the Best Dissertation Prize 2018 of the faculty of law of the University of Bonn)
BnGG 3 – Tobias Schieder: "Ethisch motivierter Rechtsungehorsam/Ethically Motivated Disobedience of the Law. Debates on the Right to Resist, Freedom of Conscience and Civil Disobedience in the Federal Republic of Germany 1949-1998"
BnGG 4 – Ferdinand Weber: "Nationality and Status. Static and Dynamic in Political Community-Building"
For further information, please see the presentation of the series and consult the website of the publisher Mohr Siebeck.
Malte Seyffarth, research associate of the FnG, has authored a new commentary about the German Parlamentsbeteiligungsgesetz (ParlBG, the parliamentary act governing German foreign military engagements). The volume also considers the latest suggestions for modification of the law.
For more information, please visit the website of the publisher C.F. Müller.
Klaus Thomalla, postgraduate of Prof. Dr. Dres. h.c. Josef Isensee at the University of Bonn gave a lecture about a key term to the understanding of normative foundations of society in the Western World: human dignity. Therein, he proposed the possibility of reorientation of that term in an interdisciplinary dialogue between philosophy, theology and jurisprudence: the aspect of "inviolability" should be emphasised. He unfolded this idea with various examples from the ancient world to postmodern thought.
Prof. Dr. Frank Schorkopf, Fellow at the FnG, has released his study "State and Diversity", Volume No. 30 of the series "Schönburger Gespräche zu Recht und Staat", in which he deals with the theoretical implications of various concepts and claims of diversity, especially regarding democratic pluralism.
For more information, please visit the website of the publisher Ferdinand Schöningh.
On 22nd and 23rd June 2017, the colloquium "Institutions. About the normative structure of modern societies" took place at the FnG in Bonn. Along with its local researchers, distinguished representatives of the disciplines of law, social sciences, economics and history were invited to the event to discuss an interdisciplinary concept of institutions and its applicability to the analysis of modern society and its foundations.
The FnG is founding a new series encompassing its own research as well as other works relating to its field of study and research approach. "Contributions on the Normative Foundations of Society" (Beiträge zu normativen Grundlagen der Gesellschaft – BnGG) will be edited by Prof. Dr. Dr. Udo Di Fabio and Prof. Dr. Frank Schorkopf and published by Mohr Siebeck Verlag.